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Anthropisches Prinzip: die Begründung der Beobachtbarkeit des Universums mit Eigenschaften, die dem Beobachter entsprechen. In dieser Form des Prinzips geht es nicht um die Existenz des Universums und des Beobachters, sondern um notwendige Eigenschaften.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Alfred Russell Wallace über Anthropisches Prinzip – Lexikon der Argumente

Gould I 140
Anthropisches Prinzip/Vorläufer/Wallace/Gould: Die These, dass die bisherige Erdgeschichte nur eine Vorbereitung auf das Erscheinen des Menschen darstelle, ist höchst zweifelhaft.
GouldVs: Ebenso gut könnte der Mensch aufgrund eines dummen Zufalls, völlig unvorhersehbar existieren und dennoch etwas Neues und Mächtiges verkörpern.
Alfred Russell Wallace: Dieser war gegen Ende seines Lebens metaphysischer Idealist: er vertrat die Ansicht, dass ein präexistenter Geist sich mit einem Körper verband, der in der Lage ist, sich seiner zu bedienen.(1)
I 141
Gould: Die moderne Version dieser Theorie verzichtet auf die Vorbestimmung zugunsten der Vorhersagbarkeit. Sie gibt die Vorstellung auf, dass schon das erste Bakterium mit dem Keim zum menschlichen Geist begabt war und dass irgendeine geistige Macht die organische Evolution überwachte, um den ersten Körper, der dessen würdig war, mit Geist erfüllte.
Stattdessen vertritt sie (fälschlich) die Auffassung, dass der volle Entwicklungsprozess immer erfolgreichere Entwürfe herstellt, die sich im Wettbewerb mit früheren behaupten. Nach ihrer Meinung gibt es nur wenige Möglichkeiten der Entwicklung, und würde sie noch einmal wiederholt, so würde sie ziemlich genau in derselben Weise ablaufen. Es gibt nur eine Möglichkeit, z.B. die besten Schwimmer auszusortieren, das hat man sich als eine Art Sperrklinke vorzustellen, und nicht als Strömen von Wasser auf einem weiten Abhang. Ein Art Sperrvorrichtung, bei der jeder Entwicklungsschritt den Vorgang eine Stufe voranbringt, und eine notwendige Voraussetzung für die nächste ist.
>Fortschritt
, >Veränderung.
I 143
GouldVs: Wenn es so wäre, müssten die Fossilfunde eine stärker gerichtete Entwicklung belegen. Dass es nicht so ist, ist der eindrucksvollste Beweis gegen diese These der Sperrklinke. ((s) Gould These: Fortschritt ist nicht unumkehrbar.)
>Evolution, >Darwinismus, >Selektion.

1. A. R. Wallace (1895). Natural Selection and Tropical Nature. London: MacMillan.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

WallaceAR I
Alfred Russell Wallace
The Malay Archipelago London 2016

Gould I
Stephen Jay Gould
Der Daumen des Panda Frankfurt 2009

Gould II
Stephen Jay Gould
Wie das Zebra zu seinen Streifen kommt Frankfurt 1991

Gould III
Stephen Jay Gould
Illusion Fortschritt Frankfurt 2004

Gould IV
Stephen Jay Gould
Das Lächeln des Flamingos Basel 1989

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